Sharing
SHARING: GISELLE, HOW TO?
Wie wirkt sich das äussere Erscheinungsbild auf unsere Vorstellung von einer Figur aus? Hat es einen Einfluss auf unsere Erwartungen bezüglich der Handlungen dieser Figur? Können wir Darstellende, die wir auf der Bühne sehen, von ihrem Geschlecht, ihrem Alter oder ihrer ethnischen Zugehörigkeit loslösen? Maria Combi, Anna Heiniman und Gregor Vogel lassen sich vom ikonischen Ballet Giselle inspirieren und untersuchen dessen Figuren, Handlung und vor allem die körperliche Umsetzung. Während ihrer zweiwöchigen Residenz im Tanzhaus Zürich stellen sie sich die Frage, ob und wie es möglich ist, das Ballett relevant zu halten und mit den Werten der heutigen Zeit in Einklang zu bringen: Kann eine Revolution aus dem Kern alter Überzeugungen kommen? Kann Veränderung innerhalb der körperlichen Traditionen von Schritten, Gesten und Haltungen geschehen? Oder muss zuerst alles zerstört werden, damit etwas Neues entstehen kann?
Im Anschluss an das Work-in-Progress-Sharing findet eine kurze Publikumsdiskussion mit den Künstler:innen statt, die über sich selbst sagen: «Wir sind unterschiedlich alt und stehen vor je anderen Herausforderungen im Leben. Und doch haben wir festgestellt, dass wir als Künstler:innen, die sich im Spätkapitalismus bewegen, die gleichen Kernfragen haben. In unserer Forschung hinterfragen wir die Darstellung des weiblichen Körpers und untersuchen, wie das Geschlecht in der Tanzindustrie und allgemeiner in der Gesellschaft im Laufe der Zeit dargestellt wurde und weiterhin dargestellt wird.»
Konzept Maria Combi, Anna Heinimann, Gregor Vogel
Performance Maria Combi, Anna Heinimann, Lukas Scheidegger
Fotos Anna Heinimann