Special

Jessica Huber

Rituals of tenderness *4: Walk Geborgenheits-Orte I

Der Walk Geborgenheits-Orte I gibt erste Einblicke in eine fortlaufende Recherche: Jessica Huber fragt jeweils Menschen, sie an einen Ort in der Stadt Zürich mitzunehmen, an dem sie sich geborgen fühlen – und bittet sie, ihr mehr über diesen Ort und ihre Beziehung zu ihm zu erzählen. Jessica wünscht sich, dass daraus irgendwann eine Geborgenheits-Orte-Karte der Stadt Zürich entstehen kann.

Bei diesem Walk teilt Jessica die Begegnungen und Geschichten und nimmt die Besucher:innen auch an ein oder zwei Geborgenheits-Orte mit (zu Fuss).

Bringt gute Schuhe und wetterfeste Kleidung mit!

Rituals of tenderness ist der Titel einer mehrjährigen Recherche-Arbeit von Jessica Huber. Es ist auch der Titel einer Veranstaltungsserie im Tanzhaus Zürich, die sich aus einer Mischung aus Gatherings, Körper-Praxen, Ritualen, Sense-ABILITY-Trainings und kleinen Sharings zusammensetzt.

Jessica Huber sagt dazu: "Als ich bereits die ersten Ideen für die rituals of tenderness Recherche formuliert hatte, sprach Olga Tokarczuk über Zärtlichkeit in ihrer Dankesrede für den Nobelpreis für Literatur. Das Zitat unten ist ein Auszug daraus. Sie fand Worte dafür, weshalb Zärtlichkeit für mich so kraftvoll ist und worum es mir in der Essenz geht, wenn ich von Zärtlichkeit schreibe: Verbindung oder Verbundenheit, sorgfältige Aufmerksamkeit, radical sensing und vielleicht eine Form von Resonanz. Ich glaube aber auch, dass dieser sorgsame Blick auf etwas anderes als unser Selbst, von dem sie schreibt, auch auf uns selbst gerichtet werden darf.

Die Zärtlichkeit ist die bescheidenste Form der Liebe. Es ist die Art von Liebe, die nicht in den heiligen Schriften oder in den Evangelien vorkommt, niemand schwört auf sie, niemand zitiert sie. Sie hat keine besonderen Embleme oder Symbole, sie führt nicht zu Verbrechen und ruft auch keinen Neid hervor. Sie zeigt sich überall dort, wo wir einen genauen und sorgsamen Blick auf ein anderes Wesen werfen, auf etwas, das nicht unser „Selbst“ ist.

Die rituals of tenderness richten sich an alle Menschen, die die gemeinsame Erfahrung schätzen, das Verbundensein in Zeiten von Spaltungen und Momente der tiefen Aufmerksamkeit.

Von und mit Jessica Huber
Fotos Jessica Huber
Dramaturgische Begleitung Tanzhaus Zürich Lisa Letnansky

Koproduktion Tanzhaus Zürich
Gefördert durch Landys & Gyr Stiftung

Jessica Huber

Jessicas künstlerisches Schaffen gleitet zwischen unterschiedlichen Performance-Welten vor und zurück: Während ihre frühen Projekte primär choreografisch geprägt waren, variieren die neueren Produktionen hinsichtlich Form und Ausprägung. Was die Arbeiten der Choreografin jedoch verbindet, ist die Suche nach einer Praxis und Ästhetik des Teilens und Austausches und der gelebte Wunsch nach Kollaboration. Entsprechend hat Jessica die Zusammenarbeit mit anderen Künstler:innen zu ihrer primären Arbeitsmethode gemacht. Formate wie Walks, Residenzen und Workshops sind für sie wesentlicher Teil des Kreationsprozesses. 
Jessica erhielt ihre Ausbildung in zeitgenössischem Tanz, Choreografie und Dance & Theatre Science am Laban Centre/City University London. Zusammen mit Karin Arnold ist sie Gründungsmitglied des Performance-Kollektivs mercimax.
Seit 2020 ist sie auf Mandatsbasis Teil des Tanzhaus Dramaturgie-Pools. 2025 möchte sie am Haus ihre dramaturgische und künstlerische Tätigkeiten mehr verschmelzen lassen und Einblicke und Praxen aus ihrer Recherche-Serie rituals of tenderness teilen.

Daten / Reservation
Donnerstag, 22.05.2025
Clock 18:00 — 20:30
  • Pay as much as you want

Bühne 2
Tanzhaus Zürich
Wasserwerkstrasse 129
8037 Zürich

  • Dauer: 2h 30m
  • Deutsch/Englisch
  • Rollstuhlgängig