Sprachlicher Hinweis: Gender-Doppelpunkt
Bei Wörtern, die Personen bezeichnen, verwenden wir den Gender-Doppelpunkt (:). Ein solches Wort ist «Performer:in». Mit dem Gender-Doppelpunkt beziehen wir alle Geschlechter mit ein. Also nicht nur Männer und Frauen, sondern auch nicht binäre Menschen. Nicht binäre Menschen sind Menschen, die kein Mann und auch keine Frau sind.
Du siehst einen Raum mit schwachem Licht. In dem Raum hängen leuchtende Banner. Auf den Bannern sind geheimnisvolle, menschen-ähnliche Wesen. Es sieht aus, als ob sie im Raum schweben. Manchmal starren die Wesen dich an.
Dazwischen entdeckst Du ein riesiges Gemälde. Es zeigt eine traumhafte Landschaft mit seltsame Gestalten in einem tiefen Wald. Sie wirken ruhig, kraftvoll und stolz. Du hörst ein unheimliches Geräusch.
Wenn du genau lauschst, kannst du Stimmen hören. Und wenn du geduldig genug bist, entdeckst du vielleicht auch Körper. Die Körper bewegen sich durch diese seltsame Welt. Das ist gleichzeitig beunruhigend und befreiend.
Das ist die Welt von «monsters», einem Werk von Valerie Reding. Valerie Reding ist Performer:in, Choreograf:in und Künstler:in in verschiedenen Bereichen. Für «monsters» hat Valerie Reding mit anderen Künstler:innen zusammengearbeitet: mit Performer Patricio Ruiz (Buenos Aires), Maler David Weishaar (Lausanne), Komponist:in Tyler Holmes (Los Angeles) und Klangkünstler:in Lou Drago (Berlin).
Zusammen mit diesen Künstler:innen hat Valerie Reding einen traumhaften, multimedialen Raum erschaffen. Das heisst: Das Werk vereint Performance, Fotografie, Malerei, Klang und Text. Die Bilder und Klänge stimulieren unsere Sinne. Wir können ganz darin eintauchen.
Valerie Reding teilt in diesem Raum Geschichten. Geschichten von Menschen, die in einer Beziehung mit anderen Menschen missbraucht wurden. Die Gesellschaft spricht zu wenig über diese Geschichten und sieht Menschen, die über Missbrauch und Unterdrückung sprechen, oft als Monster. Deshalb treten sie in Valerie Redings Werk als Monster auf.
«monsters» feiert die Macht der eigenen Stimme, die Widerstandsfähigkeit, die Heilung, die Gemeinschaft, die Fürsorge und die Liebe. Das Werk regt auch zum Nachdenken an über die Fragen: Wer ist eigentlich ein Monster? Und was ist der Zusammenhang zwischen den Machtverhältnissen zwischen Menschen und den Machtverhältnissen in der Gesellschaft?