Thz monsters L Junet

Show

Valerie Reding, Patricio Ruiz

monsters – Performance

Ein schwach beleuchteter Raum, in dem schimmernde Banner mit geheimnisvollen humanoiden Kreaturen schweben. Ein kolossales Gemälde, das dich in eine traumhafte Landschaft mit seltsamen Gestalten entführt. Sie lauern im Schatten eines tiefen Waldes, wirken ruhig, kraftvoll und stolz. Ein unheimlicher Klang spukt in der Luft. Wenn du genau hinhörst, kannst du ihre Stimmen hören. Und wenn du geduldig genug bist, kannst du vielleicht einige Körper sehen, die sich durch dieses seltsame Universum bewegen - verstörend und befreiend.

In Zusammenarbeit mit Performer Patricio Ruiz (Buenos Aires), Maler David Weishaar (Lausanne), Komponist:in Tyler Holmes (Los Angeles) und Klangkünstler:in Lou Drago (Berlin), erschafft Performer:in, Choreograf:in und transdisziplinäre Künstler:in Valerie Reding mit monsters einen traumhaften und eindringlichen multi-sensorischen Raum, um die kraftvollen (Überlebens-)geschichten jener zu teilen, die Missbrauch in zwischenmenschlichen Beziehungen erfahren haben. Geschichten, die in unserer Gesellschaft so oft zum Schweigen gebracht werden. monsters vereint Performance, Fotografie, Malerei, Klang und Text in einem immersiven multimedialen Bühnenwerk und fordert furchtlos die Monstrosität zurück, die auf diejenigen projiziert wird, die sich gegen (Macht-)missbrauch und Systeme der Unterdrückung aussprechen. Dieses eklektische Werk ist eine kraftvolle Feier der befreienden Macht der eigenen Stimme, der Resilienz, der Heilung, der Gemeinschaft, der Fürsorge – und der Liebe. Es ist zudem eine tiefgehende und sensible Reflexion über die Figur des Monsters und die komplexen Verflechtungen von zwischenmenschlichen und gesellschaftlichen Machtverhältnissen.

Im Anschluss an die Veranstaltung vom 7. Dezember findet ein Künstler:innengespräch mit Valerie Reding und Patricio Ruiz statt.

Begleitend zu den Shows finden zwei weitere Specials rund um monsters statt:
Installation
On Power and Love

Sprachlicher Hinweis: Gender-Doppelpunkt
Bei Wörtern, die Personen bezeichnen, verwenden wir den Gender-Doppelpunkt (:). Ein solches Wort ist «Performer:in». Mit dem Gender-Doppelpunkt beziehen wir alle Geschlechter mit ein. Also nicht nur Männer und Frauen, sondern auch nicht binäre Menschen. Nicht binäre Menschen sind Menschen, die kein Mann und auch keine Frau sind.

Du siehst einen Raum mit schwachem Licht. In dem Raum hängen leuchtende Banner. Auf den Bannern sind geheimnisvolle, menschen-ähnliche Wesen. Es sieht aus, als ob sie im Raum schweben. Manchmal starren die Wesen dich an.

Dazwischen entdeckst Du ein riesiges Gemälde. Es zeigt eine traumhafte Landschaft mit seltsame Gestalten in einem tiefen Wald. Sie wirken ruhig, kraftvoll und stolz. Du hörst ein unheimliches Geräusch.

Wenn du genau lauschst, kannst du Stimmen hören. Und wenn du geduldig genug bist, entdeckst du vielleicht auch Körper. Die Körper bewegen sich durch diese seltsame Welt. Das ist gleichzeitig beunruhigend und befreiend.

Das ist die Welt von «monsters», einem Werk von Valerie Reding. Valerie Reding ist Performer:in, Choreograf:in und Künstler:in in verschiedenen Bereichen. Für «monsters» hat Valerie Reding mit anderen Künstler:innen zusammengearbeitet: mit Performer Patricio Ruiz (Buenos Aires), Maler David Weishaar (Lausanne), Komponist:in Tyler Holmes (Los Angeles) und Klangkünstler:in Lou Drago (Berlin).

Zusammen mit diesen Künstler:innen hat Valerie Reding einen traumhaften, multimedialen Raum erschaffen. Das heisst: Das Werk vereint Performance, Fotografie, Malerei, Klang und Text. Die Bilder und Klänge stimulieren unsere Sinne. Wir können ganz darin eintauchen.

Valerie Reding teilt in diesem Raum Geschichten. Geschichten von Menschen, die in einer Beziehung mit anderen Menschen missbraucht wurden. Die Gesellschaft spricht zu wenig über diese Geschichten und sieht Menschen, die über Missbrauch und Unterdrückung sprechen, oft als Monster. Deshalb treten sie in Valerie Redings Werk als Monster auf.

«monsters» feiert die Macht der eigenen Stimme, die Widerstandsfähigkeit, die Heilung, die Gemeinschaft, die Fürsorge und die Liebe. Das Werk regt auch zum Nachdenken an über die Fragen: Wer ist eigentlich ein Monster? Und was ist der Zusammenhang zwischen den Machtverhältnissen zwischen Menschen und den Machtverhältnissen in der Gesellschaft?


Künstlerische Leitung, Konzept Valerie Reding
Performance, Text Patricio Ruiz & Valerie Reding
Fotos, Kostüme, Make-Up, Szenografie Valerie Reding
Gemälde The Heart Is Ours David Weishaar
Klangwelt Lou Drago
Musik für Performance Tyler Holmes, Camilo Ortiz
Kostümdesign für Performance WHATISREAL
Dramaturgische Beratung Joshua Wicke
Portraitierte Personen, Texte Aron Smith, Bast Hippocrate, Pauline Canavesio aka BORA, Robyn Iyongo, Salou Sadras, William Cardoso
Licht, Szenografie Thomas Giger
DJ Set Leila Moon
Kulinarik Aly Khamees
Moderation Yuvviki Dioh
Kostüm Assistenz Nahuel Mendez
Keramikobjekte Kwadrat by Luka Stamenkovic
Produktionsassistenz Nico Dubosson
Produktion, Administration REDart
Foto L. Junet

Koproduktion Tanzhaus Zürich

Unterstützung Cassinelli-Vogel-Stiftung, Ernst und Olga Gubler-Hablützel Stiftung, Fondation Émilie Gourd, Fondation Été, Fonds RESPECT by Pink Cross, TGNS - Transgender Network Switzerland & LOS - Lesbenorganisation Schweiz, Grand Studio Bruxelles, Kanton Zürich Kultur, Kultur|lx Arts Council Luxembourg, Migros-Kulturprozent, Ministère de la Culture Luxembourgeois, Oeuvre Nationale de Secours Grande-Duchesse Charlotte - Cliché II, Okapi Equipment, Stadt Zürich Kultur, TROIS C-L - Maison Pour La Danse

Valerie Reding

Valerie Reding lebt und arbeitet in Zürich als Performer:in, Choreograf:in und transdisziplinäre Künstler:in. Nach ihrer Ausbildung in Ballett und Modern Dance in Luxemburg studierte sie Architektur und Medienkunst in Zürich, Wien und San Francisco, arbeitete international als Make-up Artist und kreierte ihr Drag-Alter-Ego VulVenim - ein:e verführerische:r Gestaltwandler:in. Heute verbindet sie all diese Erfahrungen in ihrer eklektischen künstlerischen Praxis, die Bewegung, Performance, Fotografie, Video, Text und Installation miteinander verknüpft. Valerie ist zudem die kreative Leiterin von WET DREAMZ - einem queer-feministischen Party mit verschiedenen künstlerischen Interventionen, die alle Körper und Identitäten feiert.

Fasziniert von den komplexen Verflechtungen von Körper, menschlicher Psychologie, zwischenmenschlichen Beziehungen und den Machtsystemen, die unsere Gesellschaften und Identitäten durchdringen, erforscht Valerie das Potenzial von Verletzlichkeit, Autofiktion, Transformation und Camp, um mit einem intersektionalen Ansatz an Fragen rund um Subjektivität und Relationalität zu arbeiten.

Patricio Ruiz

Patricio Ruiz (Azul, Buenos Aires, Argentinien) arbeitet als Schriftsteller, Performer und Regisseur. Er hat Dramaturgie an der EMAD (Metropolitan School of Dramatic Art in Buenos Aires) und das Kunstprogramm an der Torcuato Di Tella Universität abgeschlossen.

Er kreiert Stücke und Objekte für Museen und Bühnenbilder, singt in der Band Putite de Mamá und hostet in Clubs in verschiedenen Städten. Seine Hauptpraxis besteht jedoch darin, Universen zu weben, um Brücken zwischen Materialitäten zu finden, insbesondere in der Literatur, wo er Archive, Biografien, Fantasie und Stimmen der queeren Gemeinschaften sowie jener Existenzen mischt, die am Rande einer ständig endenden Welt leben. Er betrachtet das Schreiben als Bewegung. Seit der Pandemie beschäftigt er sich mit Tanz- und Performancepraktiken – um Poesie, deren Rhythmus und das, was er als «Choreografie der Worte» bezeichnet, zu bewegen, die all den Dingen Dynamik verleiht, die «vor Fremden ausgesprochen werden müssen».

Er hat zahlreiche Preise im Bereich der Dramatik erhalten, darunter den 1. Preis des Fondo Nacional de las Artes, Estímulo Todos los tiempos el tiempo und Potencia y Política des Nationalkongresses von Argentinien. Seine Werke wurden weltweit veröffentlicht, übersetzt und uraufgeführt.

Daten / Reservation