Nimia Gracious
Kompliz:in
Nimia Gracious ist eine afro-schweizerische Performerin, partizipative Sozialkunstpraktikerin und dekoloniale Forscherin, die sich auf Emanzipation durch gemeinschaftliche Rituale konzentriert. Seit ihrem Abschluss mit Auszeichnung im Fach Urban & Contemporary Dance an der University of West London im Jahr 2021 arbeitet sie in der freien Performancekunstszene. Nimia lebt in Zürich, Schweiz, wo sie Veranstaltungen für die Ballroom-Community organisiert. Dabei schafft sie Umgebungen, die sich auf QTBIPOC* mit Migrationshintergrund fokussieren und deren Situation innerhalb der allgegenwärtigen strukturellen Unterdrückungsmechanismen verbessern. Ihr grosser Antrieb ist die Mission, Lücken in Bezug auf fehlende Zugangspunkte zum staatlich subventionierten Kultursektor in der Schweizer Landschaft zu überwinden. Ihre künstlerische Praxis umfasst die Auseinandersetzung mit den Tanzstilen Voguing und Twerking, die beide die betreffenden Bevölkerungsgruppen repräsentieren und in einen zeitgenössischen Performancekunstkontext eingebettet werden, ohne die dissidenten Körper und Kunstpraktiken ihrer Mitwirkenden zu kommerzialisieren. Sie möchte diejenigen hervorheben, die die Gemeinschaft repräsentieren, die für das künstlerische Handwerk selbst verantwortlich ist. Insgesamt wird sie stark von somatischen Ansätzen und Ritualen beeinflusst, die sich um ihre spirituelle Verbindung zur afro-trans Vorfahren drehen und mit verschiedenen transkontinentalen, indigenen, unterschiedlichen Formen von dem, was wir im modernen Kontext als «queer» bezeichnen würden, in Resonanz stehen. Darüber hinaus tourt sie international als Interpretin in mehreren Theaterproduktionen. Im Sommer 2023 nahm Nimia am DanceWEB-Residenzprogramm mit einem Stipendium von Pro Helvetia teil.