THZ Kompliz innen2

Special

Lea Moro, Mandy Abou Shoak, Franziska Schutzbach, Hannan Salamat

Schwesterlichkeit – Formen des kollektiven Empowerments

Thematisches Gespräch im Rahmen der choreografischen Arbeit Sechs Schwestern am 7. November im Anschluss an die Aufführung.

Schwesterlichkeit ist keine Selbstverständlichkeit, sondern muss aktiv gegen patriarchale Strukturen erkämpft und geschaffen werden. Doch was macht das Prinzip der Schwesterlichkeit – jenseits des Slogans Sisterhood is powerful! – so besonders? Zeiten, die von Krisen, Vereinzelung und Erschöpfung geprägt sind, aber zugleich eine drängende Wut und einen aufbegehrenden Mut erfordern, machen die Vergegenwärtigung und Neuorientierung im Miteinander, im Sinne der Verbündung, zu einem notwendigen Anliegen.

In unserem Gespräch suchen wir nach Perspektiven der Verbundenheit sowie nach Orten und Formen von Zugehörigkeit. Dabei stellen wir uns die Frage: Wie lässt sich die Praxis der Schwesterlichkeit in ein politisches und persönliches Spannungsfeld einordnen, das nicht primär durch Geschlecht, sondern durch das gemeinsame Ziel der Gleichberechtigung und mit einem intersektionalen Anspruch definiert wird?

Was vereint uns in der Schwesterlichkeit, wenn nicht unsere Auseinandersetzung mit individuellen und geteilten Erfahrungen? Um welche Arten von Liebe, welche Freundschaften, welche Wege der Kooperation und Kompliz*innenschaft müssen wir kämpfen, welche können wir neu schaffen und wie können wir sie gemeinsam pflegen?

Das Gespräch findet im Rahmen des Stücks Sechs Schwestern in der Choreografie von Lea Moro statt. Nora Brünger hat die Stückentwicklung als Dramaturgin begleitet. Franziska Schutzbach und Mandy Abou Shoak werden als Gästinnen zum Gespräch eingeladen.

Lea Moro

Lea Moro works as a choreographer, curator, and dramaturg. Her focus lies on interdisciplinary and inclusive approaches that connect artistic and societal processes, as well as on sustainable practices and cultural accessibility. She has received international recognition for her choreographic work. In 2020, she founded the platform Work it Out, which is dedicated to the redistribution of resources and co-creative formats in the arts. Moro is involved in dramaturgy at Tanzhaus Zürich, was the program dramaturg at Kaserne Basel, and was responsible for culture programs at the Swiss Agency for Development and Cooperation (DEZA). Additionally, she conducted evaluations and developed funding programs for the Federal Department of Foreign Affairs (EDA). She is a board member of the Thurgau Cantonal Cultural Foundation.

Mandy Abou Shoak

Mandy Abou Shoak wurde 1989 im Sudan geboren. Im Alter von zwei Jahren flüchtete sie mit ihrer Familie in die Schweiz. Sie studierte Soziale Arbeit im Bachelor und Menschenrechte im Master. Aktuell arbeitet sie bei Brava (ehemals Terre des Femmes Schweiz) als Verantwortliche Bildung. Zudem ist sie tätig als: Co-Präsidentin der FIZ, Kantonsrätin in Zürich und Teil der Geschäftsleitung der SP Frauen Schweiz.

Franziska Schutzbach

Franziska Schutzbach, ist Autorin, promovierte Geschlechterforscherin (Dr. phil), Soziologin, Dozentin und Moderatorin. Sie schreibt, forscht, unterrichtet und spricht zu verschiedenen Geschlechterthemen wie Sorgearbeit und Vereinbarkeit, geschlechtsspezifische Gewalt, Misogynie und Antifeminismus, Rassimus, reproduktive Gesundheit und Rechte. Sie ist Mutter von zwei Kindern. Des Weiteren ist Schutzbach Geschäftsleiterin von FemWiss, Mitglied der Gleichstellungskommission Basel-Stadt und veranstaltet monatliche den feministischen Salon in der Kaserne Basel. 2021 publizierte sie Die Erschöpfung der Frauen. Wider die weibliche Verfügbarkeit, und aktuell, im Oktober 2024 erschien ihr neustes Buch Revolution der Verbundenheit. Wie weibliche Solidarität die Gesellschaft verändert. Franziska Schutzbach lebt in Basel.

Hannan Salamat

Hannan Salamat is a cultural scientist and has been working at the ZIID Foundation - Zurich Institute for Interreligious Dialogue since 2019, a foundation that promotes constructive and socially oriented dialogue in a religiously and ideologically diverse society. It develops and implements innovative strategies and formats that promote the strengthening of dialogue and plurality skills and contribute to the resilience of an open, pluralistic society. One of its projects is not_your_bubble, which it founded in 2022.

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